Posts Tagged 'Lafontaine'

Abgedreht

oder: 500 € vom Staat

Angeschoben wurde diese Diskussion seitens des Vorsitzenden der Sozialdemokratischen Partei Deutschlands, Franz Müntefering. Jeder solle 500 Euronen erhalten um die Konjunktur anzukurbeln.

Gut, die SPD mag sich von der Linken, insbesondere Lafontaine als Gehetzte vorkommen, deren soziales Profil seit der Einführung des neuen ALG 2 doch merklich gelitten hat. Auch die große deutsche Illustrierte Stern springt jetzt heftig auf diesen Zug auf in Form eines Web-TV Beitrages von Jörges. Aber wie kann solch ein Schwachsinn auch nur ernsthaft verbreitet werden. Das nun auch noch die Presse, oder das was ich dafür gehalten habe, da noch freudig mit einstimmt ist erbärmlich. Hätte ich ein Sternabo, würde ich es sofort kündigen. Aus meinen Bookmarks ist die Seite vor einigen Minuten verschwunden. Dummheit, so finde ich sollte nicht auch noch belohnt werden.

Halbwegs normal denkende Menschen wissen, dass eine Investition in Konsum die Volkswirtschaft nicht weiter bringt. Das, um mal bei dem Beispiel von Jörges zu bleiben, die Laune in Deutschland hebt, bestreite ich nicht. Das es aber außer einem kurzen Strohfeuer für den Einzelhandel nichts bringt und schon gar nicht eine Stabilisierung der schwachen Konjunktur ist einleuchtend. Wenn also alles in den Konsum geht, dann könnten doch direkte Überweisungen an die Länder, welche vornehmlich Konsumgüter herstellen, erfolgen. Das wäre dann in den ostasiatischen Raum, bis auf wenige Ausnahmen. Was bringt es bitte der deutschen Konjunktur, wenn ein neuer Flachbildschirm gekauft wird? Die Marge fuer den Einzelhandel, falls es sich um ein deutsches Geschäft handelt, bleibt hängen. Die Hersteller, es sind ja fast ausnahmslos ausländische Unternehmen, dürften sich anbetracht deutscher Naivität schon kräftig die Hände reiben.

Gut, ich gebe zu, dass ich für in Schwierigkeiten geratene Banken nicht einen Cent herausgerückt hätte. Wenn ich mich hätte umstimmen lassen, dann nur unter strengen Auflagen. Auch bin ich gegen eine Unterstützung von Opel, zumal nicht sichergestellt ist, dass die finanziellen Mittel nicht irgendwo bei GM in den USA versickern. Nicht zu verleugnen ist gerade in Bezug auf das Automobil die seit Jahren herrschende Ueber- und Fehlproduktion. Es werden schlicht und einfach zuviel Autos gebaut. Ich kann mich noch daran erinnern, dass Anfang der Neunziger das BMW Management dafür gelobt wurde, rechtzeitig seine Produktion gedrosselt zu haben. Aber in Zeiten der Unwahrheiten, seitens der Politik und der Medien, wie toll alles sei, sind nun mal kritische Stimmen nicht angebracht. Besonders stört mich die immer zunehmende Gleichschaltung aller Medien.

Da wird seitens der Politik Aufschwung verordnet und gebetsmühlenartig seit 30 Monaten verkündet, dass es endlich geschafft ist, Gleichzeitig steigen die Energiepreise auf Rekordniveau, bei den Krankenkassenbeiträgen sieht es nicht besser aus. Das Konsumgüter immer weniger Wert darstellen ist schon seit langem bekannt. Kaufe ich mir ein neues Auto, lasse es zu und fahre beim Händler vom Hof, so habe ich ca. 20 – 25% des Kaufpreises vernichtet. Eine Sache von Minuten. Nicht anders sieht es bei Unterhaltungselektronik und der Computerindustrie aus.

Wenn schon Konjunkturprogramme, dann bitte in Investitionen wo jeder langfristig profitieren kann. Also Bildung, öffentliche Infrastruktur etc.


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