Nachdem in diversen deutschen Medien zu lesen war, sollte es eine riesige Abschiedsparty von Michael Jackson werden. Als Ort für seinen letzten Auftritt wurde das Staples Center auserkoren, was von mir ca. 500 m Luftlinie entfernt liegt. Angeheizt wurde das Ganze dann auch noch mit dem Hinweis, die auf 17.500 für Fans verfügbaren Karten hätten auf Ebay einen Preis von mehr als $50.000 erzielt. Auch die Ankündigung, weitere 6.500 Plätze im Nokia Theatre mit einer Liveübertragung der Trauerfeier den Fans etwas mehr Möglichkeit zur Anteilnahme zu geben, lies die deutsche Presse nicht davon abbringen, ständig zu behaupten es würden mehr als als 1.000.000 Fans in Los Angeles sein.
Nachdem ich heute Morgen um 10 h Ortszeit losgegangen bin, habe ich schon schlimmes befürchtet. Hatte ich Angst, nicht nah genug an den Ort des Geschehens heranzukommen, wurden meine Zweifel schnell zerstreut. Mir war von Anfang an klar, dass nr Leute mit Karten auf das Gelände das Nokia Theaters, bzw de Staples Centers gelassen werden und der Rest einfach einen Block entfernt auf den Trauerzug warten musste. Anmerken möchte ich nur, dass ich schlecht schätzen kann, aber mit 50.000 Anwesenden inkl. den erlauchten die Karten für die direkte Trauerfeier bekommen haben, war die Höchstzahl schnell erreicht.
Was die Trauerfeier angeht, so habe ich natürlich erst hinterher etwas im Fernsehn mitbekommen. Aber solche Feierlichkeiten sind eh nicht meine Veranstaltung und ich versuche mich soweit es geht davon fern zu halten. Meine letzte Beerdigung habe ich 1979 mit meiner Anwesenheit beglückt, seit dem halte ich diese Art von Veranstaltung für recht verlogen und im höchsten masse heuchlerisch.Nur die Handschuhdichte heute war sehr hoch, die der T-Shirt Verkäufer ebenfalls, und das es ausreichend zu trinken und zu essen gab, bedarf dann keiner weiteren Erwähnung. Für mich hatte die Veranstaltung nur einen Zweck, mit dem Verstorbenen noch einmal richtig Kasse zu machen.
Besonders beeindrucken fand ich die hier abgebildete Dame, die gegen eine geringe Gebühr von $10 jeder laufenden Videocam nun das Ende ihres Lebens vorheulte (mir richtigen Tränen) und bei Verdopplung der Gage noch einen Erstickungsanfall simulierte, alles in 5 Minuten. Dann durfte die nächste Crew filmen. Die Parkgebuehren waren 2,5 mal so hoch, wie zum Finale der Lakers ($20).
So war es auch heute, denke, das die Hälfte der Karten besitzenden Personen irgendwelche Wichtigtuer waren und keine echten Fans. die wenigen, die Anwesend waren, drückten sich vor den Absperrungen rum. Gefühlte 100 große und kleine TV Stationen sorgen auf jeden Fall für einen entsprechenden Rahmen, der den King of Pop nun in der Welt haben wird. Mein Verhältnis dazu ist ein anderes. Hoffe, das endlich die mindestens zwei Helikopter, welche seit Sonntagabend ständig ihre Runden drehen, mich endlich mal wieder schlafen lassen. Er möge endlich seinen Frieden finden, den er, aus welchen Gründen auch immer in den letzten 25 Jahren nicht hatte. R I P!
Wer sich noch ein paar Fotos, abseits des Kreises der Erlauchten ansehen möchte, findet sie hier:
Oha, hast du es dir dann doch angesehn.
Also ich fand die Feier selber sehr würdevoll. Ohne viel Schnick-Schnack.
Ich hätte mich auch an deiner Stelle, mit einem Kaffee irgendwo abseits hingesetzt und die verschiedensten Leute beobachtet. Boah, sowas mache ich total gerne. ;)
da warst du ja ganz nah dran …. ich hab nichts von der Zeremonie mitbekommen. MJ war schon toll, als Musiker, und es ist schade, dass er so früh gehen musste.